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Zentralbibliothek

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Stadtteilbibliothek Wittgensdorf

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09228 Wittgensdorf
Telefon:037200819783
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Leselust 2025

Herzlich Willkommen

zu internationalen Begegnungen mit Autorinnen und Autoren wie Heike Geißler, Jurij Andruchowytsch oder Jaroslav Rudiš, zu Konzertlesungen, Filmen und Schulworkshops unserer Veranstaltungsreihe LESELUST GOES EUROPE. Literarisches aus Deutschland,Tschechien, Polen und der Ukraine!


Chemnitz ist Zentrum eines europäischen Grenzraums. Das Leben seiner Menschen wurde und wird geprägt durch Themen, die auch in anderen Ländern Mittel- und Osteuropas eine Rolle spielen. Dazu gehören die Erfahrungen im (Post-)Sozialismus, das Erlebnis von Krieg und Flucht, aber auch die Bergbaukultur. In ihr wurzelt eine seit zweihundert Jahren Menschen und Räume verbindende Erfindung: die Eisenbahn, deren Schienennetz die Städte in den heutigen Staaten Deutschland, Tschechien, Polen und Ukraine früher oft besser vernetzte als heute und die auch ein Thema unserer Reihe ist.


Deren Ziel ist die kulturelle, aber auch zwischenmenschliche Vernetzung. So begegnen sich in Doppellesungen Literaturschaffende aus Deutschland, Tschechien und Polen. Zudem präsentieren wir Erlebnisse und schriftstellerische Verarbeitungen von Kriegsgeschehnissen in der Ukraine, auch mit Blick auf die von dort stammenden neuen Mitbürgerinnen und Mitbürger in der Kulturhauptstadtregion.


Darüber hinaus beziehen wir die Chemnitzer Stadtgesellschaft durch die Präsentation der Ergebnisse der Schreibwerkstatt Greif zur Feder, Chemnitz! und Kreativangebote für Schulen in der Reihe Junge (W)Orte mit ein. Unsere Veranstaltungen finden an verschiedenen Orten in ganz Chemnitz und auch in der Umgebung statt.


Länderübergreifend schlagen wir eine Brücke in die ehemalige Europäische Kulturhauptstadt Breslau/Wrocław 2016 in Polen und in die zukünftige Europäische Kulturhauptstadt Budweis/ České Budějovice 2028 in Tschechien. Das ist für uns eines der wesentlichen Ziele des Kulturhauptstadtjahres: Brücken gegenseitigen
Verständnisses durch Literatur und deren Übersetzungen. Wir freuen uns, wenn Sie uns auf diese Brücken begleiten und wünschen Ihnen erkenntnisreiche Begegnungen!


Tanja Krombach, Deutsches Kulturforum östliches Europa
Christina Frankenberg, Tschechisches Zentrum Berlin
Uwe Hastreiter, Stadtbibliothek Chemnitz


und das Team der Literaturtage LESELUST GOES EUROPE

Reservierung von Veranstaltungen

Literarische Einblicke in prekäre Arbeitwelten

Lesung und Gespräch mit Heike Geißler und Anna Beata Háblová

Termin: Donnerstag, 30. Januar 2025, 18:30 Uhr

Ort: Budweis | Südböhmische wissenschaftliche Bibliothek Jihočeská vědecká knihovna | Lidická 1 | České Budějovice

Eintritt: frei

Moderation: JanŠtifter

Die in Chemnitz aufgewachsene Autorin Heike Geißler und die Prager Schriftstellerin Anna Beata Háblová erzählen von Frauen, die ihren Lebensunterhalt mit monotonen Tätigkeiten an einer Supermarktkasse beziehungsweise in einem riesigen Warenlager verdienen müssen. Während der stumpfsinnigen Arbeit denken sie über ihr Leben, ihre Träume und Ziele nach. Kenntnisreich geben beide Autorinnen Einblicke in die Arbeitswelt derjenigen, die den Massenkonsum möglich machen, und verwandeln sie in oft erstaunlich poetische Literatur.

Mit Saisonarbeit legte Heike Geißler 2014 einen fiktionalisierten Erfahrungsbericht ihrer sechswöchigen Tätigkeit als Aushilfskraft bei Amazon vor. Sie beschreibt die entpersönlichte Arbeitswelt so plastisch, dass man beim Lesen glaubt, direkt neben ihr zu stehen. Anna Beata Háblová lässt in ihrem Prosatext Směna (dt. „Die Schicht“) von 2022 ihre Protagonistin Petra sprechen. Diese ist eine junge Künstlerin voller Selbstzweifel, die sich dem überheblichen Kunstbetrieb nicht gewachsen fühlt und deshalb als Kassiererin in einem Supermarkt arbeitet. Aber auch hier erwartet sie ein täglicher Kampf.

In der Vergangenheit schürfen

Lesung und Gespräch mit Patricia Holland Moritz und Petra Klabouchová

Termin: Donnerstag, 6. März 2025, 18:30 Uhr

Ort: Budweis | Südböhmische wissenschaftliche Bibliothek Jihočeská vědecká knihovna | Lidická 1 | České Budějovice

Eintritt: frei

Moderation: Zuzana Jürgens

Die aus dem südböhmischen Prachatice stammende Petra Klabouchová und die in Chemnitz, damals Karl-Marx-Stadt, geborene Patricia Holland Moritz gehen in ihren Romanen der Frage nach, wie sich die Geschichte der mitteleuropäischen Grenzregionen auf das Leben ihrer Bewohnerinnen und Bewohner auswirkt. Petra Klabouchová verfolgt in ihrem Böhmerwald- Krimi Prameny Vltavy (2021, dt. „Moldauquellen“) die Hintergründe eines Mordes an einer Schülerin, die in einem gestreiften Schlafanzug mit einem Judenstern tot aufgefunden wird, bis in die Zeit des Zweiten Weltkriegs zurück und verwebt dabei reale Ereignisse mit Fiktion. Denn der Name „Moldauquellen“ steht auch für ein streng geheimes Lager für sowjetische Kriegsgefangene, die während des Zweiten Weltkrieges angeblich eine unterirdische Waffenfabrik errichten sollten. Patricia Holland Moritz, die auch schon Krimis geschrieben hat, zeichnet in ihrem Gesellschaftsroman Kaßbergen (2021) um das Mädchen Ulrike das Bild einer Industriestadt Mitte der 1970er-Jahre am Fuß des Erzgebirges, sozusagen am Ende der Welt. Als ihr Freund Gonzo, der sich als Punk nicht anpassen will, verhaftet wird, muss auch sie sich mit der Vergangenheit ihrer Familie und ihrer Stadt auseinandersetzen, um einen eigenen Weg zu finden.

Eröffnung: Radio Nacht

Jurij Andruchowytsch & Karbido

Termin: Freitag, 7. März 2025, 19 Uhr

Ort: Weltecho, Annaberger Straße 24, 09111 Chemnitz

Eintritt: 8 Euro, Schülerinnen, Schüler und Studierende frei

Ein dramatischer Autorenabend, der performative Lesung und elektroakustische Improvisationsmusik verbindet. Jurij Andruchowytsch und das multiinstrumentale Karbido-Trio jonglieren mit zeitgenössischer Ästhetik, Genre-Patterns und dem klangschöpferischen Gedächtnis der musikalischen Avantgarde und lassen damit ein musikalisch-literarisches Experiment entstehen. Der Theaterabend ist eine musikalische Interpretation von Texten aus dem Roman Radio Nacht, vom Autor performativ gelesen. Es geht um die Geschichte eines Regimegegners, der in einem Versteck (vielleicht im Gefängnis) ein eigenes Radioprogramm imitiert. Hintergrund der Handlung ist die Zeit der Pandemie, der Klimaproteste und der russischen Aggression – eine Zeit aufkeimender Hoffungen auf radikalen Wandel.

Greif zur Feder Chemnitz! #2

Unveröffentlichtes aus der Schreibwerkstatt der Chemnitzer Oper

Termin: Samstag, 8. März 2025, 15 Uhr

Ort: TIETZ, Moritzstraße 20, 09111 Chemnitz

Eintritt: frei

Von April bis November 2024 trafen sich Schreibende aus Chemnitz und Umgebung, um biographische Erfahrungen, erlebte Geschichte und ihren persönlichen Blick auf die heutige Zeit literarisch zu verarbeiten. Die Workshopleitung lag bei Arna Aley, der 1. Literaturstipendiatin der Stadt Chemnitz. Im Oktober 2024 wurden in der Stadtbibliothek Chemnitz zum ersten Mal Texte aus der Schreibwerkstatt vorgestellt. Der Zuspruch seitens des Publikums war groß. Nun folgt die Fortsetzung mit weiteren Einblicken in die vielseitige literarische Arbeit der Teilnehmenden. Die Schreibwerkstatt ist Teil des Kulturhauptstadt- Projekts „Rummelplatz“ der Oper Chemnitz.

In Kooperation mit: Stadtbibliothek Chemnitz, Volkshochschule Chemnitz, Dom Literatury w Łodzi
Weitere Infos: www.theater-chemnitz.de

Fortgehen, um anzukommen: Geschichten der Nachwendezeit

Lesung und Gespräch mit Sabine Rennefanz und Petr Šesták

Termin: Montag, 10. März 2025, 17 Uhr

Ort: Aussig | Bibliothek der Region Ústí / Knihovna Ústeckého kraje |Winstona Churchilla 3 | Ústí nad Labem

Eintritt: frei

Moderation: Julia Adam

Genau wie Kathleen, die Ich-Erzählerin im Roman Kosakenberg (2024) von Sabine Rennefanz, hat auch Josef, der Protagonist aus Petr Šestáks Buch Kontinuita parku (2021, dt. „Die Kontinuität des Parks“), seine zu klein gewordene Heimat nach der Wende verlassen. Beide wollen Erfahrungen in der großen Welt sammeln. Und beide kehren dann zurück. Bei den Besuchen ihrer Mutter in Brandenburg entfaltet die Welt, der Kathleen eigentlich entkommen wollte, eine ungeahnte Kraft, scheint die Entflohene umklammern zu wollen. Auch Josef sieht sich in seiner Heimatstadt mit ungeahnten Kräften konfrontiert. Er wollte sie mit neuen Ideen und Kultur verändern, aber das erweist sich als höchst schwierig.
Im Spannungsfeld zwischen der kleinen Heimat und der großen Welt, dem Weggehen und Ankommen erzählen Sabine Rennefanz und Petr Šesták kluge Geschichten von zwei Menschen auf der Suche nach ihrer Identität, die wesentlich durch ihre Kindheit und Jugend hinter dem Eisernen Vorhang geprägt ist. Gleichzeitig erzählen sie nicht ohne Humor von zwei Orten im politischen Osten in den Wendejahren und danach.

Fortgehen, um anzukommen: Geschichten der Nachwendezeit

Lesung und Gespräch mit Sabine Rennefanz und Petr Šesták

Termin: Dienstag, 11. März 2025 18 Uhr

Ort: TIETZ, Moritzstraße 20, 09111 Chemnitz

Eintritt: 8 Euro, Schülerinnen, Schüler und Studierende frei

Moderation: Christina Frankenberg

Genau wie Kathleen, die Ich-Erzählerin im Roman Kosakenberg (2024) von Sabine Rennefanz, hat auch Josef, der Protagonist aus Petr Šestáks Buch Kontinuita parku (2021, dt. „Die Kontinuität des Parks“), seine zu klein gewordene Heimat nach der Wende verlassen. Beide wollen Erfahrungen in der großen Welt sammeln. Und beide kehren dann zurück. Bei den Besuchen ihrer Mutter in Brandenburg entfaltet die Welt, der Kathleen eigentlich entkommen wollte, eine ungeahnte Kraft, scheint die Entflohene umklammern zu wollen. Auch Josef sieht sich in seiner Heimatstadt mit ungeahnten Kräften konfrontiert. Er wollte sie mit neuen Ideen und Kultur verändern, aber das erweist sich als höchst schwierig.
Im Spannungsfeld zwischen der kleinen Heimat und der großen Welt, dem Weggehen und Ankommen erzählen Sabine Rennefanz und Petr Šesták kluge Geschichten von zwei Menschen auf der Suche nach ihrer Identität, die wesentlich durch ihre Kindheit und Jugend hinter dem Eisernen Vorhang geprägt ist. Gleichzeitig erzählen sie nicht ohne Humor von zwei Orten im politischen Osten in den Wendejahren und danach.

"Dass ein gutes Deutschland blühe..." Leben in der Nachkriegszeit 1945 bis 1949

Musikalische Lesung mit Roman Knižka und dem Bläserquintett OPUS 45

Termin: Mittwoch, 12. März 2025 18 Uhr

Ort: TIETZ, Moritzstraße 20, 09111 chemnitz

Eintritt: 10 Euro

„Dass ein gutes Deutschland blühe …“ erzählt in literarischen Texten, Reportagen und Zeitzeugnissen von einem Land zwischen Apokalypse und Aufbruch, von der Ankunft der Sieger, von der Konfrontation der Deutschen mit den Gräueltaten des NS-Regimes, dem Schicksal jüdischer KZ-Überlebender, die nach ihrer Befreiung als „Displaced persons“ durch das Land der Täter irrten, von Hungerwintern, Vertriebenen und Kriegsheimkehrern. Politische Zäsuren wie die Potsdamer Konferenz, die Nürnberger Prozesse, die Währungsreform oder die Berlin-Blockade werden ebenso thematisiert wie die im  Alltag häufig fragwürdige Praxis der Entnazifizierungsverfahren. Literatur und Musik nach 1945: Doch auch von kulturellen Aufbrüchen und Neuanfängen handelt das Programm. Ob oder wie man nach den Verbrechen der NS-Diktatur und der Katastrophe des Zweiten Weltkriegs noch schreiben sollte, wurde von Schriftstellerinnen und Schriftsteller der Zeit heftig diskutiert. Roman Knižka rezitiert aus Werken der Nachkriegsliteratur von Wolfgang Borchert, Bertolt Brecht und Nelly Sachs. Das Bläserquintett OPUS 45 interpretiert Werke der Nachkriegsavantgardisten György Ligeti und Karl Amadeus Hartmann sowie weitere Kompositionen am Puls der Zeit von Dmitri Schostakowitsch und Hanns Eisler sowie anderen Komponisten.
Die Ereignisse von Chemnitz im Jahr 1945 werden recherchiert und in das Programm eingefügt.

Literarische Einblicke in prekäre Arbeitswelten

Lesung und Gespräch mit Heike Geißler und Anna Beata Háblová

Termin: Freitag, 14. März 2025, 19 Uhr

Ort: Stadtwirtschaft, Jakobstraße 46, 09130 Chemnitz

Eintritt: frei

Moderation: Stefanie Bose

 

Die in Chemnitz aufgewachsene Autorin Heike Geißler und die Prager Schriftstellerin Anna Beata Háblová erzählen von Frauen, die ihren Lebensunterhalt mit monotonen Tätigkeiten an einer Supermarktkasse beziehungsweise in einem riesigen Warenlager verdienen müssen. Während der stumpfsinnigen Arbeit denken sie über ihr Leben, ihre Träume und Ziele nach. Kenntnisreich geben beide Autorinnen Einblicke in die Arbeitswelt derjenigen, die den Massenkonsum möglich machen, und verwandeln sie in oft erstaunlich poetische Literatur.


Mit Saisonarbeit legte Heike Geißler 2014 einen fiktionalisierten Erfahrungsbericht ihrer sechswöchigen Tätigkeit als Aushilfskraft bei Amazon vor. Sie beschreibt die entpersönlichte Arbeitswelt so plastisch, dass man beim Lesen glaubt, direkt neben ihr zu stehen. Anna Beata Háblová lässt in ihrem Prosatext Směna (dt. „Die Schicht“) von 2022 ihre Protagonistin Petra sprechen. Diese ist eine junge Künstlerin
voller Selbstzweifel, die sich dem überheblichen Kunstbetrieb nicht gewachsen fühlt und deshalb als Kassiererin in einem Supermarkt arbeitet. Aber auch hier erwartet sie ein täglicher Kampf.

In der Vergangenheit schürfen

Lesung und Gespräch mit Patricia Holland Moritz und Petra Klabouchová

Termin: Dienstag, 18. März 2025 18 Uhr

Ort: TIETZ, Moritzstraße 20, 09111 Chemnitz

Eintritt: 8 Euro, Schülerinnen, Schüler und Studierende frei

Die aus dem südböhmischen Prachatice stammende Petra Klabouchová und die in Chemnitz, damals Karl-Marx-Stadt, geborene Patricia Holland Moritz gehen in ihren Romanen der Frage nach, wie sich die Geschichte der mitteleuropäischen Grenzregionen auf das Leben ihrer Bewohnerinnen und Bewohner auswirkt. Petra Klabouchová verfolgt in ihrem Böhmerwald- Krimi Prameny Vltavy (2021, dt. „Moldauquellen“) die Hintergründe eines Mordes an einer Schülerin, die in einem gestreiften Schlafanzug mit einem Judenstern tot aufgefunden wird, bis in die Zeit des Zweiten Weltkriegs zurück und verwebt dabei reale Ereignisse mit Fiktion. Denn der Name „Moldauquellen“ steht auch für ein streng geheimes Lager für sowjetische Kriegsgefangene, die während des Zweiten Weltkrieges angeblich eine unterirdische Waffenfabrik errichten sollten. Patricia Holland Moritz, die auch schon Krimis geschrieben hat, zeichnet in ihrem Gesellschaftsroman Kaßbergen (2021) um das Mädchen Ulrike das Bild einer Industriestadt Mitte der 1970er-Jahre am Fuß des Erzgebirges, sozusagen am Ende der Welt. Als ihr Freund Gonzo, der sich als Punk nicht anpassen will, verhaftet wird, muss auch sie sich mit der Vergangenheit ihrer Familie und ihrer Stadt auseinandersetzen, um einen eigenen Weg zu finden.

Geschichten zwischen Grau und Glimmer

Lesung und Gespräch mit Lenka Elbe und Tina Pruschmann

Termin: Mittwoch, 19.März 2025 18 Uhr

Ort: Industriemuseum Chemnitz, Zwickauer Straße 119

Eintritt: frei

Im Erzgebirge, in den Orten Tann und St. Joachimsthal/Jáchymov, deren Geschichte durch Uranbergbau, aber auch den Betrieb von Kurbädern geprägt wurde, spielen zwei außergewöhnliche Romane, deren Autorinnen Reales mit märchenhaften und phantastischen Elementen verbinden.
Das Leben von Ida steht im Mittelpunkt von Tina Pruschmanns Roman Bittere Wasser (2022). Idas Eltern arbeiten im Staatszirkus der DDR, ihre Mutter ist Trapezkünstlerin, der Vater dressiert Elefanten. Auch Ida steht in der Manege. Mit Schulbeginn jedoch wird sie zu den Großeltern nach Tann geschickt, wo die Wismut Uran abbaut. Nach der Wende, als die Mine geschlossen wird, geht Ida fort. Es gibt etwas, das sie in die Ukraine treibt.
Ungefähr zur gleichen Zeit tritt der Engländer Henry Robotham in Lenka Elbes Roman Uranova (2020) seine Reise nach Jáchymov an. Hier hatte sich die letzte Spur seiner Freundin Angela verloren, die 1968 in die Tschechoslowakei gereist war, um nach ihren tschechischen Vorfahren zu suchen. Henry Robotham kommt in einen Ort, der gespenstisch menschenleer ist, mit mondänen Kurhotels auf der einen Seite und den Überresten stalinistischer Straflager, deren Gefangene sich im Uranbergbau zu Tode schuften mussten, auf der anderen. Inmitten dieser Gegensätze entwickelt sich ein atemberaubender Kampf zwischen Gut und Böse.

Literarischer Apéritif: Generation Amazon

Lesung und Gespräch mit Natalia Fiedorczuk und Heike Geißler

Termin: Donnerstag, 3. April 2025 18 Uhr

Ort: Breslau | OP ENHEIM | Plac Solny 4 | Wrocław

Eintritt: frei

Moderation: Olga Gitkiewicz

Die Autorinnen Heike Geißler(Saisonarbeit, 2016) und Natalia Fiedorczuk (Jak pokochać centra handlowe, 2014, dt. Wie man Einkaufszentren liebgewinnt) thematisieren in ihren Büchern prekäre Beschäftigungsverhältnisse. Während Natalia Fiedorczuk ein schnörkelloses literarisches Porträt von jungen weiblichen Angestellten, die aufgrund der Beschaffenheit ihrer Arbeitsverträge (poln. śmieciówki, „Müllverträge“) selbst in der Schwangerschaft keinerlei Anspruch auf eine finanzielle Absicherung haben, zeichnet, beschreibt Heike Geißler in ihrem fiktionalisierten Erfahrungsbericht die Arbeitsbedingungen in einem Logistikzentrum von Amazon in Leipzig, wo sie vorübergehend als Aushilfe tätig war. Die Autorinnen thematisieren in ihren Texten die Auswirkungen des Kapitalismus auf den Arbeitsmarkt und den Wandel in der Arbeitswelt. Gleichzeitig hinterfragen sie darin unser Konsumverhalten und die Erwartungen an ein Leben im Wohlstand.

Als sei die Vergangenheit ausgelöscht worden

Lesung und Gespräch mit Karin Lednická und Kati Naumann

Termin: Mittwoch, 26. März 2025 18 Uhr

Ort: Kohlewelt Oelsnitz, Pflockenstraße 28

Eintritt: frei

Moderation: Arna Aley

In ihren fesselnden Romanchroniken Die Sehnsucht nach Licht (2022) und Šikmý kostel (2020–2024, dt. „Die schiefe Kirche“) erzählen die Autorinnen Kati Naumann und Karin Lednická vom Leben zweier Bergarbeiterfamilien über mehrere Generationen hinweg. Beide Autorinnen haben die Gabe, die Vergangenheit wieder lebendig werden zu lassen. Sie erzählen fiktive Schicksale, haben die historischen Hintergründe jedoch genau recherchiert. Im erzgebirgischen Schlematal ist die Familie Steiner zu Hause, deren Geschichte Kati Naumann von 1912 bis heute verfolgt. Alles beginnt mit der Suche nach einem verschollenen Großonkel, nach und nach kommt manches Geheimnis ans Licht. Dem bewegten Leben der Familie Pospíšil widmete Karin Lednická gleich drei Romane, die in Tschechien zu Bestsellern wurden. Sie spielen ab 1894 in Karwin an der heutigen Grenze zwischen Polen und Tschechien, wo es immer wieder zu politischen und nationalistischen Umbrüchen kam. Kriege, Krisen und Bergbauunglücke forderten nicht nur menschliche Opfer, auch ganze Landschaften gingen unter. Vom alten Karwin, einem bedeutenden Zentrum des Steinkohlebergbaus ist heute nur eine kleine schiefe Kirche geblieben. Dort, wo einmal der Dorfkern von Oberschlema lag, erstreckt sich heute ein Park. Die Verwandlung dieser beiden Orte ist so vollständig, dass es wirkt, als sei ihre Vergangenheit ausgelöscht worden.

Literarischer Apéritif: Greif zur Feder, Chemnitz! | Pisz Łódź!

Buchpremiere der Schreibwerkstatt der Oper Chemnitz

Termin: Mittwoch, 17. Mai 2025 15 Uhr

Ort: TIETZ, Moritzstraße 20, 09111 Chemnitz

Eintritt: frei

Nicht nur in Chemnitz, auch in der Partnerstadt Łódź hat die Schreibwerkstatt der Oper Chemnitz einen Standort. Den Schreibenden in Deutschland und Polen ist gemeinsam, dass sie aus dem Autobiographischen schöpfen. Die insgesamt 34 Teilnehmenden verarbeiten erlebte Geschichte, persönliche Erfahrungen und ihre jeweilige Sicht auf unsere Zeit. So werden Persönlichkeiten und Generationen durch die Literatur greifbar. Die Ergebnisse der Workshops, die im Lauf eines Jahres stattfanden, werden nun in Buchform der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Premiere der Publikation in polnischer und deutscher Sprache findet zeitgleich in Chemnitz und Łódź statt. Beide Gruppen sind über eine Konferenzschaltung miteinander verbunden. Schon seit Monaten stehen sie miteinander im Austausch über das Schreiben und das Leben am jeweiligen Heimatort der Teilnehmenden. Seit März 2025 stellen sie auf einer Lesereise durch Polen und Deutschland ihre Arbeit vor.


Die Schreibwerkstatt ist Teil des Kulturhauptstadt-Projekts „Rummelplatz“ der Oper Chemnitz.
In Kooperation mit: Stadtbibliothek Chemnitz, Volkshochschule Chemnitz, Dom Literatury w Łodzi
Weitere Infos: www.theater-chemnitz.de

Literarischer Apéritif: NÄCHSTER HALT: EUROPA

Lesung und Musikperformance mit Jaroslav Rudiš und Hans Narva

Termin: Donnerstag, 26. Juli 2025 18 Uhr

Ort: Sächsiches Eisenbahnmuseum - Schauplatz Eisenbahn, Frankenberger Straße 172, 09131 Chemnitz

Eintritt: 8 Euro, Schülerinnen, Schüler und Studierende frei (VVK an der Museumskasse)

Es gibt sie noch, die Abenteurer des Schienenstranges! Einer davon ist Jaroslav Rudiš, der aus einer tschechischen Eisenbahnerfamilie stammt und zu seinen Auftritten als Autor und Musiker am liebsten mit dem Zug anreist. Mehr noch: Er hat diese entschleunigte und heute wieder sehr zeitgemäße Form der Fortbewegung zum Thema seiner Texte gemacht. In den Büchern Gebrauchsanweisung fürs Zugreisen und Zug um Zug durch Europa stellt er nicht nur die besten Speisewagen vor, empfiehlt die schönsten Nachtzüge oder verrät, in welcher Bahnhofskneipe sich Wartezeiten gut überdauern lassen. Den studierten Historiker interessiert auch, was Strecken, Züge und Haltepunkte über unsere gemeinsame Geschichte und Gegenwart erzählen. Und auf seinen Reisen erfährt er immer wieder aufs Neue, wie das internationale Schienennetz Europa zusammenhält.

Dass im Takt der Weichen viel Musik liegt und vielleicht sogar etwas Anarchie mitschwingt, beweist der Komponist, Sänger und Multi- Instrumentalist Hans Narva. Stimmig eingebettet ins Ambiente des Eisenbahnmuseums, tritt seine Performance mit den Texten von Jaroslav Rudiš in einen abgefahrenen Dialog. Wer möchte da nicht einsteigen?

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